Ein besonderes Verhältnis besteht zwischen der SPD und dem Deutschen Gewerkschaftsbund (DGB). Beide Organisationen verbindet eine gemeinsame Geschichte und Tradition sowie der Einsatz für die Interessen der Arbeitnehmer. Wichtig für das Verhältnis der SPD und den Gewerkschaften war das „Mannheimer Abkommen“, das die SPD auf ihrem Mannheimer Parteitag 1906 verabschiedete. In ihm wurde die Gleichberechtigung und die Unabhängigkeit von SPD und Gewerkschaften formell bestimmt. Beide Partner wollten zukünftig partnerschaftlich zusammenarbeiten. Der DGB ist parteipolitisch neutral und überkonfessionell. Als Einheitsgewerkschaft wurde der DGB 1949 gegründet um die Zersplitterung in politische Richtungsgewerkschaften, die es im Kaiserreich bzw. in der Weimarer Republik gab, zu überwinden. Entsprechend sind im DGB nicht nur Sozialdemokraten, sondern auch viele Christdemokraten und Anhänger anderer Parteien aktiv. Der DGB hat zurzeit rund 6,4 Millionen Mitglieder, mit stark rückläufiger Tendenz, und besteht als Dachverband aus acht Mitgliedsgewerkschaften: Die Industriegewerkschaft (IG) Metall gehört mit ca. 2,3 Millionen Mitgliedern zu den größten Gewerkschaften der Welt. Sie organisiert die Beschäftigten in der Metall- und Elektroindustrie, die oft in Großkonzernen arbeiten. Die Vereinigte Dienstleistungsgewerkschaft (Verdi) organisiert vor allem die Arbeitnehmer im Öffentlichen Dienst. Die IG Bergbau Chemie Energie (BCE), die IG Bau Agrar Umwelt (BAU), die Eisenbahnergewerkschaft Transnet, die Gewerkschaft der Polizei (GdP), die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) sowie die IG Nahrung Genuss Gaststätten (NGG) komplettieren den Dachverband. In vielen gesellschaftspolitischen Fragen unterstützt der DGB und seine Mitgliedsgewerkschaften SPD-Positionen, so dass die Gewerkschaften - nicht zuletzt auch aufgrund ihrer hohen Mitgliederzahl - ein wichtiger Partner der SPD sind.