Nach der Niederlage Hitlers war der Spuk nicht für alle Sozialdemokraten vorbei: In der sowjetischen Besatzungszone und in der „DDR" folgte der Verfolgung durch die Nazis nahtlos die kommunistische Verfolgung. Viele Sozialdemokraten wurden in jenen Lagern interniert, in denen sie schon als Nazigegner eingesperrt waren. Sie weigerten sich, einen Zusammenschluss der SPD mit der KPD zu akzeptieren. 1946 kam es schließlich zur Zwangsvereinigung beider Parteien zur Staatspartei SED. Einige Sozialdemokraten schlossen sich in Untergrundgruppen zusammen und leisteten Widerstand. Unterstützt wurden sie dabei vom "Ostbüro" des SPD-Parteivorstandes, das die Agitations- und Widerstandsarbeit gegen die SED-Diktatur soweit wie möglich, von Westberlin aus unterstützte und auf die Menschenrechtsverletzungen und Verfolgungen in der Öffentlichkeit hinwies. Frühere SPD-Mitglieder und Gewerkschafter spielten beim Arbeiteraufstand am 17. Juni 1953 eine entscheidende Rolle. Das Aufbegehren für Demokratie und gerechte Löhne wurde jedoch brutal von Panzern niedergeschlagen und zahlreiche Sozialdemokraten verfolgt und inhaftiert. Für das kommunistische Unrechtsregime in Ost-Berlin war der "Sozialdemokratismus" über Jahre hinweg Staatsfeind Nr. 1. Am 7.10.1989 schlossen sich zahlreiche Bürgerrechtler zusammen und gründeten in Schwante die Sozialdemokratische Partei der DDR (SDP). Anders als die CDU und die FDP, die als Blockparteien an der Regierung der DDR beteiligt waren, konnte die SPD nicht auf vorhandene Strukturen zurückgreifen. Bei den ersten freien Volkskammerwahlen erhielt die SPD nur 21,9 Prozent. Dennoch wurde sie an der Regierungsbildung beteiligt. Am 27.9.1990 kam es schließlich auf dem Parteitag in Berlin zur Vereinigung der SPD.