Fraktionsvorsitzender

Am 11. Juli 1906 in Dresden geboren. 1927 Eintritt in die KPD. 1930/31 Mitglied des sächsischen Landtags und stellvertretender KPDFraktionsvorsitzender im Landtag. 1932/33 Sekretär im KPD-Politbüro in Berlin. Arbeit für den Parteivorsitzenden Ernst Thälmann. 1933–1935 aktive Teilnahme am Widerstand. 1935 Emigration. Tätigkeit für die Exil-KPD in Prag, Paris, Moskau und Schweden. 1942–1944 Verhaftung und Inhaftierung in Schweden. Wegen angeblichem Verrat wird Wehner aus der KPD ausgeschlossen. 1946 Rückkehr nach Deutschland. Eintritt in die SPD. 1949–1983 Mitglied im Deutschen Bundestag. 1958–1973 Stellvertretender SPD Vorsitzender Am 30. Juni 1960 erklärte Wehner in einer Bundestagsrede die außenpolitischen Ziele der SPD, wonach sich die SPD zur westeuropäischen Integrations- und Bündnispolitik bekannte. Wehner ebnete den Weg für die Große Koalition 1966. 1966–1969 Bundesminister für gesamtdeutsche Fragen. Von 1969–1983 führte Wehner die SPD-Fraktion im Bundestag oft sehr straff, was ihm den Titel „Zuchtmeister der SPD“ einbrachte. Am 19. Januar 1990 starb Herbert Wehner, der von vielen in der SPD nur der „Onkel“ genannt wurde, nach langer Krankheit in Bonn.