Barrierefreie Version
Vorstand Stadtratsfraktion Information
Startseite Presse 2007

Presse


2014 2013 2012 2011 2010 2009 2008 2007 2006 2005 2004 2003 2002 SPD für Bäume

Kontakt Impressum Mitglied werden Sitemap

Nahe Zeitung, 05.07.2007

Vor der Abstimmung hatten noch einmal die Planer das Wort - Mehrheitsfraktion stellte nach langer Debatte den entscheidenden Antrag

Baumreihe muss fallen
Rat für Radweg zwischen Jahnplatz und Kreisel

Es war die von vielen vorausgesagte lange und überaus emotionsgeladene Diskussion. Und sie endete mit der erwarteten Stadtratsentscheidung.

BIRKENFELD. Das 150 Meter lange Teilstück der innerörtlichen B 269 (Friedrich-August-Straße) zwischen Jahnplatz/Museum und Kreisel soll auf beiden Seiten einen Rad- und Fußweg erhalten - die Baumreihe muss weichen: Mit sieben Gegenstimmen (der sechs anwesenden SPD-Ratsmitglieder sowie CDU-Ratsherr Guido Mey) nahm der Birkenfelder Stadtrat am Dienstabend diesen von der CDU gestellten Antrag an. Vorangegangen war eine fast zweistündige, oft sehr emotional geführte Diskussion. Das erste Wort hatten jedoch die Planer.

Die Bundesstraße hat mit 6,50 Meter die vorgeschriebene Breite, rechnete Dr. Michael Berg (Planungsbüro Schönhofen, Kaiserslautern) vor. Ein Radweg wäre, weil 2,50 Meter Breite notwendig, nur auf der stadteinwärts rechten Straßenseite und nach Fällung der dortigen Baumreihe zu realisieren. Dass sich Anlieger, aber auch Untere Naturschutzbehörde nach einem entsprechenden Ratsbeschluss im Juni 2006 gegen ein Abholzen der acht Linden aussprachen, ermöglicht aus Sicht des Planers Berg - ähnlich wie der Status Quo - "keine echte Lösung". Entsprechend halbherzig sein vorgetragener Kompromiss: ein (für wenig benutzte Bürgersteige noch tragbarer) Gehweg von 1,25 Meter Breite vor dem Maler-Zang-Haus, ein kombinierter Rad- und Gehweg von 2,50 Meter Breite sowie ein 1,50 Meter breiter Pflanzstreifen auf der anderen Straßenseite...

Vier Varianten möglich

Ob angesichts einer "schon sehr durchgrünten Stadt" weitere Pflanzungen im Straßenraum sinnvoll sind, warf Roland Kettering (Planungsbüro BBP, Kaiserslautern) in die Diskussion. Insgesamt vier Varianten hatte er parat - von Rodung der Baumreihe und direkter Radweg-Verbindung zu Kreisel und Stadtmitte über Ausbau einer Trasse entlang des Zimmerbachs bis hin zum Radweg auf der Fahrbahn der B 269. Und wurde dennoch von Axel Schäfer (BFL) übertrumpft: "Wenn schon die Bäumen fallen müssen, sollten wir einen beidseitigen Radweg, zumindest bis ans Museum, ins Kalkül ziehen."

Für Helmut Schott (SPD) war es gleich, ob ein Radweg 150 Meter früher oder später endet. Für den Erhalt der "durchgrünten Stadt" und einen "auch schnell umzusetzenden" Radweg am Zimmerbach sprach sich Holger Noß aus. "Die Linden werden beim Straßenausbau ohnehin beschädigt, ein beidseitiger Rad- und Fußweg wäre eine zukunftsweisende Investitionen", war Georg Graf von Plettenbergs Meinung. "Schade um die tolle Baumreihe", konnte Guido Mey nach eigenem Bekunden nur noch den Kopf schütteln. Und sein Veto ankündigen. Selbst Sicherheitsbedenken ließ er nicht gelten: Die Baumreihe stehe ja schließlich nicht erst seit gestern.

Sogar direkt am Rand...

"In Birkenfeld sind Bäume keine Exoten", versuchte Michael Reischl (FDP) die Blicke seiner Ratskollegen auf die beim jüngsten Ausbau so großzügig begrünte Brückener Straße zu lenken. Auch in der Friedrich-August-Straße werde es irgendwann Nachwuchs geben. Andernorts stehen Bäume direkt am Straßenrand, wurde Helmut Schott (SPD) klar: "Es kommt wohl nur darauf an, dass man es will."

Eine "schlimme Diskussion" für Gerd Bahr (SPD): "Wir wägen zwischen einem nicht vorhandenen Radweg und einer vorhandene Baumreihe ab." Wichtig für den Bürger seien nur die Einrichtung des Kreisverkehrs und vernünftige Bürgersteige.

Für Graf von Plettenberg (CDU) war es auch nach fast eineinhalb Stunden Diskussion "nicht rational", die Bäume stehen zu lassen, denn diese verlören durch die Bauarbeiten 40 Prozent ihres Wurzelwerkes, müssten jeden Winter Unmengen an Streusalz verkraften und seien noch abgestorben eine Gefahr für den Straßenkörper. Nach kurzer Sitzungspause formulierte Graf von Plettenberg auch den mehrheitsfähigen Antrag: "beidseitiger Rad- und Fußweg". Lediglich die SPD-Fraktion und CDU-Abweichler Guido Mey waren dagegen. (kpm)

Nahe Zeitung, 14.07.2007 Nahe Zeitung, 25.05.2007