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Nahe Zeitung, 23.02.2006

Bei dem im nächsten Monat beginnenden Ausbau des Schulweges geht es den Alleebäumen auf jeden Fall an die Wurzel

Kastanien sind bedroht

Stadtrat wollte noch keine Entscheidung fällen

Zurückschneiden, ausdünnen oder gar fällen schlagen die Fachleute vor. Die Schicksal der Kastanienbäumen am Schulweg sorgte jetzt im Birkenfelder Stadtrat für teils

hitzige Diskussionen.

BIRKENFELD. Die Entscheidung des Rates drängte, denn bereits Mitte März soll, wie Stadtbürgermeister Peter Nauert erläuterte, mit dem Ausbau des Weges zwischen Schneewiesenstraße und Ge- meinschaftshaus "Alte Schule" begonnen werden.

Von den Arbeiten tangiert sind insbesondere jene zehn Kastanien, die den Weg säumen: Große Teile ihrer Wurzeln werden vermutlich dem Bagger zum Opfer fallen. Ungünstige Prognosen stellt aber auch ein gärtnerischer Fachbetrieb, der Anfang des Monats die Allee begutachtete. Schäden und - statisch gesehen - gefährliche Neuaustriebe entdeckten die Experten vor allem an Stellen eines vor Jahren durchgeführten Rückschnittes.

Drei Handlungsvarianten lagen am Dienstagabend dem Stadtrat vor, der über die weitere Vorgehensweise abstimmen sollte. Der Rat vertagte seine Entscheidung, nicht ohne vorher heftig und quer durch alle Reihen debattiert zu haben.

Jeden zweiten Baum fällen, damit die verbleibenden mehr Raum zum Wachsen haben (was aber zu weiteren gefährlichen Ausladungen der Neutriebe führt) - der erste Vorschlag der Baumpflege

Drei Handlungsalternativen

Fällen aller Bäume und Neuanpflanzungen, die in 15 bis 20 Jahren zu einen ähnlichen Bild wie heute führen könnten - die wohl radikalste Lösung. Fachgerechter Kronenrückschnitt um mindestens die Hälfte der Neuaustriebe: Er wäre bei regelmäßiger visueller Baumkontrolle alle drei bis fünf Jahre nötig und würde die Kastanien zwölf bis 15 Jahre sichern.

Fast schon ein Aufschrei, mit dem Holger Noß (SPD) die Diskussion eröffnet: "Diese Kastanien gehören ins Stadtbild", erinnerte er an die Diskussion im Vorfeld des Altenheimbaus. Um die Bäume zu erhalten, wurden die Parkplätze verlegt. Fällen forderte der Forstmann Georg Graf von Plettenberg (CDU): Eine spezielle Moniermotte schädige die Kastanien schon seit Jahren, volle Schönheit übers Jahr sei kaum mehr anzutreffen. Den Verlust von 40 Prozent ihrer Wurzeln würden die Bäume kaum überleben. Der Neubau wurde wegen der Bäume ein Stück zurückgesetzt, schloss sich Michael Reischl (FDP) der Noß"schen Argumentation an. Derweil Emil Morsch (SPD) dem CDU-Grafen das Wort redete: Auch Neuanpflanzungen wie im Ortskern von Hoppstädten brächten stattliches Grün.

An die beengte Verkehrssituation vor dem Altenheim erinnerte Hisso von Selle (CDU). "Hätte ich gewusst, dass Bäume attackiert werden, hätte ich den Schulweg gesperrt - den brauchen wir eh nicht als Zubringer", erwiderte Helmut Schott (SPD).

Verärgerte Ratsherren

Ein "echtes Kuckucksei" habe die Bauverwaltung da dem Stadtrat ins Netz gelegt, ärgerte sich BFL-Ratsmitglied Axel Schäfer. "Wir wurden hinters Licht geführt - bewusst oder fahrlässig", befürchtete Emil Morsch Probleme bei einer erneuten Planung. Die Sitzung wurde für einige Minuten unterbrochen, um im Kreise der Fraktions-spitzen nach einer Lösung zu suchen. Erfolglos. "Wir sollten die Planung noch einmal aufnehmen mit dem Ziel, die Bäume zu erhalten und deren Lebensraum zu maximieren; Weg und Parkplätze müssen sich danach richten." Helmut Schotts Vorschlag könnte als Losung gelten... (kpm)

Nahe Zeitung, 11.03.2006 Nahe Zeitung, 23.01.2006