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Nahe Zeitung, 22.03.2006

CDU-Abstimmungserfolg dank der Hilfe von SPD-Mann Morsch - Stadtbürgermeister gehörte in der Frage der Allee am Altenheim zur 9:10-Minderheit

Noch mehr Bäume fallen

Radweg in der Friedrich-August-Straße geplant


Nachdem der Birkenfelder Stadtrat vor vier Wochen die Entscheidung über das Schicksal der zehn Kastanien am Schulweg vertagt hatte, beschloss er gestern Abend, sowohl diese Alleebäume als auch die Linden in der Friedrich-August-Straße zu fällen.

BIRKENFELD. Dass der Stadtrat von Birkenfeld am gestrigen Dienstagabend über die weitere Existenz der Kastanien zwischen dem Parkplatz Alte Schule und dem Schulweg entscheiden würde, war allen Beteiligten seit der Vertagung vor Monatsfrist bekannt. Nun fühlte sich Holger Noß (SPD) "überrannt", dass es auch noch den Linden in der Friedrich-August-Straße an den Kragen gehen sollte.

Zwei dieser Bäume müssen ohnehin dem Kreisverkehr weichen, der möglichst noch 2007 die Ampelkreuzung mit Schneewiesenstraße, Saarstraße und Friedrich-August-Straße ablöst. Beim Vollausbau der Strecke bis zum Museum könnten ein somit vom Friedhof bis zum Kreisverkehr durchgehender Radweg angelegt und das Problem des "verkorksten und unpassierbaren Bürgersteigs" behoben werden, warb Stadtbürgermeister Peter Nauert (CDU): "Dann müssen aber sogar zehn Bäume weg." Zudem wies Planer Michael Berg darauf hin, dass das Wurzelwerk weit unter die Fahrbahn ragt und beim Auskoffern beschädigt werde. Während Noß das Vorgehen als "hanebüchen" bezeichnete, unterstrich Nauert die Rolle des Stadtrats als Souverän.

Gegen "Kahlschlagpolitik"

"Die Konzeption mit dem Radweg schafft Sicherheit, und große Teile der Wurzeln fallen sowieso dem Straßenausbau zum Opfer", sagte Georg Graf von Plettenberg (CDU). "Vor 20, 25 Jahren ist der Kreuzungsausbau an den Bäumen gescheitert", gab Michael Reischl (FDP) zu bedenken. "Der Charakter der Straße geht durch das Fällen der Bäume verloren", meinte CDU-Sprecher Hisso von Selle. Andererseits gehe es um die Frage der Überlebensfähigkeit. "Kein Verständnis für die Kahlschlagpolitik" zeigte Helmut Schott (SPD) und bedauerte das Abholzen stadtbildprägender Bäume. Bei vier Nein aus der SPD und drei Enthaltungen sprach sich der Rat für den Radweg und gegen die Bäume aus.

Entsetzt hatten Stadtratsmitglieder in der Februar-Sitzung darauf reagiert, dass der Ausbau des Schulwegs, der auch das neue Altenheim erschließt, bei der jetzigen Planung die Wurzeln der Kastanien in Mitleidenschaft ziehen würde. "Die Baumreihe auf dem Schulhof sieht erstaunlich vital aus und muss erhalten bleiben", forderte Schott - und plädierte dafür, den bislang fünf Meter breiten Schulweg in drei Meter für einen Mehrzweckweg und zwei Meter Wurzelraum für die Rosskastanien zu teilen.

"Durch den Rückschnitt würden die Bäume ihren Charakter völlig verlieren", befand Graf Plettenberg. Nur zwei von zehn Bäumen hätten keine Faulstellen, ergänzte der Forstdirektor. Für die CDU schlug von Selle Neuanpflanzungen als Ersatz vor. Letztlich verhalf Emil Morsch (SPD) der CDU-Fraktion zu einem 10:9-Erfolg. Die Stimmen für den Erhalt der Bäume, denen Fachleute eine Lebenserwartung von "mindestens 12 bis 15 Jahre" attestieren, kamen von SPD, BFL, FDP und der Stadtchef. (ks)

Nahe Zeitung, 29.03.2006 Nahe Zeitung, 11.03.2006